Handlungsraum Oderbruch

Das Oderbruch sind alle, die es gestalten.
Beiträge zur Stärkung eines Handlungsraums.

Sommerschule 2012

anhören Lied: Eine Stunde Oderbruch

 

Ob auf geologischen Karten oder in Übersichten zu den Kulturdenkmalen, ob vom Acker oder aus dem Weltall: Das Oderbruch ist für die Betrachter aus beliebigen Positionen immer deutlich zu erkennen. Es ist mit seinen umlaufenden Höhenzügen als Polder und Auenniederung eine der prägnantesten Landschaften der Welt. Jeder Oderbrücher weiß, dass er Oderbrücher ist und jeder weiß, wann er zuhause angekommen ist – man ist drinnen oder draußen.

Trotzdem beziehen sich die meisten Oderbrücher auf ihre einzelnen Orte, wenn sie sich engagieren. Die kleinen Städte der Landschaft und ihre Dörfer bilden die jeweiligen Bezugsräume, für die man sich einsetzt – sei es, in der Feuerwehr, in der Traditionspflege oder bei der gegenseitigen Hilfe im täglichen Leben. Regionalentwicklung als wirtschaftliche und kulturelle Entfaltung eines Raums braucht aber einen größeren Bezug – und dieser wäre wohl am besten das Oderbruch, eine so eigenartige Landschaft mit besonderen Herausforderungen und spezifischen Problemen.

Um herauszufinden, welche Chancen es gibt, das Oderbruch als Handlungsraum klarer zu fassen und so besser zu steuern, haben wir zunächst die Beiträge im Oderbruchpavillon eingehend auf die Aussagen zur Landschaft durchgesehen. Wie sehen die Bewohner, die Landwirte und Wasserbauer, die Künstler und Wissenschaftler, die Gäste und Touristiker die Landschaft? Inwiefern beziehen sie sich auf das Oderbruch, was bedeutet es für sie, was sind sie bereit, für seine Entwicklung in die Waagschale zu werfen?

Ergänzt wurden diese Betrachtungen durch Befragungen im Rahmen einer Sommerschule, die im September 2012 mit Studenten der Hochschulen Eberswalde und Osnabrück veranstaltet wurde. Zusammen mit den Porträts einzelner Menschen im Oderbruch und den Theaterszenen, die im Ergebnis der Sommerschule öffentlich präsentiert wurden, ergibt sich so eine aussagekräftige Bestandsaufnahme, die nun als Broschüre veröffentlicht wurde.

Inhaltsverzeichnis

 

  • Vorwort
  • Das Oderbruch als Handlungsraum?! –
    Andreas Röhring, Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS)
  • Wie der Gewässer- und Deichverband entstand – und was er heute ist
  • Der Gewässer- und Deichverband Oderbruch: eine Körperschaft für eine Landschaft – Ein Gespräch mit dem Geschäftsführer des Gewässer- und Deichverbandes Oderbruch (GEDO) Martin Porath und den Verbandsingenieuren Axel Hulitschke und Mirko Siedschlag
  • Landwirtschaft im Oderbruch
  • Der Tradition verpflichtet – Landwirtschaft ist Trumpf! –  Wilfried Daue und Joachim Kurth blicken auf ihre Agrarlandschaft
  • Das Oderbruch braucht Engagement – Manfred Wercham über seine Bindung an die Landschaft
  • Eine Allianz für das Oderbruchgemüse – Im Gespräch mit Dr. Manfred Großkopf, Geschäftsführer der
    Landwirtschaft Golzow GmbH & Co. Vermögens-KG
  • Die Bewohner des Oderbruchs
  • Im Bermudadreieck des Oderbruchs – Helga und Reinhardt Egloff über ihr Leben in Neutrebbin
  • Die Region beginnt erst jenseits der Pflichtaufgabe – Gespräch über das Oderbruch mit Michael Böttcher, Bürgermeister der Gemeinde Letschin und Heiko Friedemann, Amtsdirektor des Amtes Lebus
  • Von unsichtbaren Grenzen, die sichtbare Spuren hinterlassen – Das Oderbruch aus der Sicht eines Zeitungsredakteurs
  • Die Akteure brauchen Verständnis füreinander – Gespräch mit Jörg Schleinitz, Fachdienstleiter Wirtschaft beim Landkreis Märkisch-Oderland
  • Ahoi, Pfarrer! – Thomas Krüger über die Kirche im Dorf und in der Region
  • Im Bann des Oderbruchs – Gespräch mit Kornelia und Peter Nagel, Gisela und Herbert Ziehm, Neulietzegöricke
  • Wie kannst du da draußen in der Pampa wohnen? – Was es bedeutet, Arzt auf dem Land zu sein
  • Schnell geht hier gar nichts! – Braucht das Oderbruch eine Funktionalreform? Perspektiven aus der Gemeindepolitik
  • Initiativen im Oderbruch
  • Eine erfolgreiche Bürgerinitiative als Modell für die Steuerung des Oderbruchs? – Silvia und Olaf Wadewitz, Ulf Stumpe, Karla Stumpe und Cornelia Hock über Erfahrungen bei der Mobilisierung von Bürgersinn
  • Wenn Buxus verbindet – Die Initiative „Offene Gärten im Oderbruch“
  • Mit der Zeit wächst die eigene Stärke – Im Gespräch mit Aktiven des Kunstspeichers Friedersdorf e.V.
  • Naturschutz und Landschaftspflege im Oderbruch
  • Kunst und Künstler im Oderbruch
  • Postkartenserie von Antje Scholz – Vier Postkarten als Collagen aus Fotos vom mittleren Oderbruch und Grafiken
  • Nischengesellschaften im Oderbruch – Franziska Steuer und Antje Scholz denken über die Rolle der Künstler in der Landschaft nach
  • Regionalwirtschaft – das A und O                                                                                
  • Was nicht gefördert wird, wird nicht gemacht! –
    An der Schwelle zur touristischen Region: Heidemarie Kiehl und Judith Rompe loten ihre Handlungsspielräume aus
  • Weitwinkel statt Teleobjektiv – Die Gastronomen Stefan Hessheimer, Wolfgang Schalow und Alfons Breier im Gespräch
  • Wissenschaftliche Zugänge zum Oderbruch
  • Außenperspektiven
  • Eine Stunde Oderbruch
  • Uniformen für das Orchester?
  • Steuermannszene
  • Schlechte Stimmung
  • Alle auf einmal
  • Schrumpfung
  • Nord-Süd-Szene
  • Rahmenhandlung
  • Rezitative
  • Eine Stunde Oderbruch

 

  • Anhang 
  • Erkenntnisse am Rand – Auswertung einer kleinen Befragung zum Oderbruch als einem auch persönlichen Handlungsraum
  • Eine Karte bedeutsamer Orte für das Oderbruch – Orte, zu denen Oderbrücher
    ihre Gäste führen, wenn sie ihnen die Landschaft erklären möchten

Das Oderbruch sind alle, die es gestalten.

Download: Broschüre „Das Oderbruch sind alle, die es gestalten.“