Bibliografie zum Oderbruch

Landwirtschaft

Fritz Buller (1928): Untersuchungen der Stammschäferei Golzow (Oderbruch). Humboldt Universität Berlin
Die Schäferei ist im Oderbruch heute nur noch randständig. Der Band gibt versehen mit zahlreichen Abbildungen Einblicke in den Stand dieses Landwirtschaftszweiges im Oderbruch vor gut hundert Jahren.

Pfeiffer, Rolf (1984): Querlandein. Zwei Reisebücher für Kinder, Verlag Junge Welt, Berlin.
Ein 111 Seiten starkes Kinderbuch das über das Oderbruch und die Müritz erzählt. Die Entstehung, Geschichte und Kultur von einem von vielen Gewässern durchzogenem Land der Fischer hin zu einer trocken gelegten und landwirtschaftlich produktivsten Landschaften der DDR behandelt der Teil: Oderbruchlandung mit Caroline.

Wilhelm Pfister (1932): Die wirtschaftliche Entwicklung des Oderbruchs und seine besonderen betriebswirtschaftlichen Verhältnisse. In: Kühn-Archiv. Arbeiten aus den Landwirtschaftlichen Instituten der Universität Halle. Zehnter Sonderband für Betriebslehre. Verlagsbuchhandlung Paul Parey Berlin Seite 165 bis 257.
Der Landwirt Pfister stellt sich in diesem Beitrag das Ziel, die Besonderheiten des intensiv genutzten Oderbruchs zu beschreiben, das sich von den umliegenden Gebieten so sehr abgrenzt, dass es als ein in sich geschlossenes Wirtschaftsgebiet angesprochen werden kann. Es werden ein allgemeiner Überblick und Einblicke in einzelne Wirtschaften gegeben.

Fritz Schmidt (1933): Untersuchungen über die zweckmäßigtse Form der Bodenbearbeitungsgeräte im Oderbruch unter besonderer Berücksichtigung der betriebswirtschaftlichen Verhältnisse. Roßteutscher, Coburg.
Zweck der Untersuchung des Berliner Diplomlandwirtes war es herauszufinden, worin die oft beklagten Schwierigkeiten der Bodenbearbeitung im Oderbruch begründet sind und welche Arbeitsgeräte sich am besten für die Feldarbeit eignen bzw. zu entwickeln wären. In der Einleitung findet sich eine eindrucksvoll plastische Schilderung der typischen Oderbruchböden, wie sie der Autor bei Podelzig vorfand.

Veit Templin (2014): Der Malerlehrling III Eine ostdeutsche Geschichte, Auflandverlag, Oderaue
Nach Kindheit und Jugend, dem Leben auf dem Phillipsberg und den prall gefüllten ersten Arbeitsjahren im Oderbruch findet die Ostdeutsche Lebensgeschichte in den Nachwendejahren ihr vorläufiges Ende. Im dritten Band seiner Biografie erzählt Veit Templin in gewohnt eindrücklichen Bildern von seiner jungen Familie, aus seiner Arbeitswelt, von der Zeit bei der Nationalen Volksarmee, von Kapitalismus und Konsum. Auf dem Phillipsberg zieht eine neue Zeit ein. Veit wird nicht nur Vater, sondern auch selbstständiger Unternehmer. Höhen und Tiefen, Streicheleinheiten und Schläge liegen nah beieinander. Und dem Oderbruch gewinnt Veit Templin immer neue Facetten ab. Doch am Ende bekommt Veit keine Luft mehr, fängt an zu strampeln und: Es ist vorbei.

Paul M.C. Wolff (1899): Das Oderbruch. Eine historische landwirtschaftliche Skizze. Gutenberg, Berlin.
Der Landwirtschaftslehrer Wolff gibt im ersten Teil seiner 32 Seiten starken Schrift einen knappen Überblick zur Geschichte der Landwirtschaft, wobei er die Bedeutung der Melioration hervorhebt. Was ihn aber im Kern umtreibt, sind die Auswirkungen des Baus der Wasserstraße Berlin-Stettin auf die Landwirtschaft. Mit der neuen eingedeichten Hohensaaten-Friedrichthaler-Wasserstraße würde die Aufmerksamkeit von der Oder gezogen und es bestehe die Gefahr, dass die Pflege (Ausbaggerung) des Flussbettes unterbleibt. Durch die Versandung drohe zum Nachteil der Landwirtschaft mehr Drängewasser ins Bruch zu strömen.

Kolonisten

Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (Hrsg.) (2005): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland – Denkmale in Brandenburg Band 9.1: Landkreis Märkisch-Oderland, Teil 1: Städte Bad Freienwalde und Wriezen, Dörfer im Niederoderbruch.Bearbeitet von Ilona Rohowski in Zusammenarbeit mit Ingetraud Senst u.a., Worms 2005
Auf über 450 Seiten breiten die Autorinnen illustriert durch zahlreiche Abbildungen und Fotos die ungewöhnlich dichte Fülle an Denkmalen im Oderbruch aus. Der Reigen reicht von Einzelgebäuden über ganze Siedlungskerne bis zu technischen Denkmalen der Landwirtschaft. Der Band enthält erstmals eine flächendeckende Aufstellung des bewahrten Bestandes an historischen Bauwerken im nördlichen Oderbruch.

Friedrich Beck und Reinhard Schmook (Hrsg.) (2005): Mythos Oderbruch. Das Oderbruch einst und jetzt. Vorträge und Diskussionen der Kulturwoche in Groß Neuendorf und Bad Freienwalde vom 5. Bis 12. Juni 2005. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam
Die Beiträge dieses Sammelbandes spannen den Bogen von der friderizianischen Kulturlandschaft über Spuren des jüdischen Lebens bis hin zu Krise und Chancen der strukturschwachen Region Oderbruch.

Bezirksvorstand der Gesellschaft für Heimatgeschichte im Kulturbund der DDR Frankfurt/Oder (Hrsg.) (1982): Zeittafel zur Kulturgeschichte des Oderbruchs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Druckerei „Neuer Tag“ Eberswalde
Die Zeittafel erschien anlässlich des zweiten Landschaftstages für den damaligen Bezirk Frankfurt (Oder), der sich auf das Oderbuch konzentrierte. In fünf Kapiteln verfasst von verschiedenen Autoren wird die Besiedlungsgeschichte nachvollzogen und die Kulturgeschichte sowie Brauchtum und Folklore genauer betrachtet. Die Zeittafel gibt zu den ausgewählten Jahreszahlen eingehende Kommentare.

Lars Fischer (2014): Heimat Oderbruch. Ansprüche an eine Landschaft. In: Norbert Jung, Heike Molitor, Astrid Schilling (Hrsg.): Vom Sinn der Heimat. Bindung, Wandel, Verlust, Gestaltung – Hintergründe für die Bildungsarbeit. Budrich UniPress, Opladen 2014, S. 133-158
Die kleine Spurensuche zum Thema „Heimat Oderbruch“ ist an die Systematik des Oderbruchpavillon angelehnt und nimmt Perspektiven von Landwirten, Einwohnern, Künstlern etc. auf.

Lars Fischer (2012): Stadt, Land, Fluss – Zum Leben an und auf der Oder-Havel-Wasserstraße. Das Binnenschifffahrtsmuseum Oderberg. In: Buchreihe Land-Berichte, Hrsg.: Karl-Friedrich Bohler, Anton Sterbling und Gerd Vonderach, Band 6/2012, S.79 – 93
Eine kleine Einführung in die Welt des Binnenschifffahrtsmuseum Oderberg.

Hans-Friedrich Kniehase (1995): Das Oderbruch. Slawische und deutsche Siedlungsgenese seit dem Hohen Mittelater. Geostudien Dr. K. Schneider 15/95, Selbstverlag, Leverkusen
Eine abbildungsreiche historisch-geografische Analyse des Oderbruchs. Der Autor verfolgt die Siedlungsentwicklung von ihren Anfängen bis zu den Veränderungen des Siedlungsbildes durch die Bodenreform und den Aufbau von Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG). Die Einflüsse der Melioration auf die Siedlungsentwicklungen werden deutlich herausgearbeitet.

Katja Laudel, Der Typenwandel des ländlichen Wohnhauses im Oderbruch zwischen 1753 und 1850. Der Einfluss von friderizianischer Kolonisation und preußischer Obrigkeit auf die Hausformen der ländlichen Untertanen. Dissertation Weimar, 2004
Die online unter: http://e-pub.uni-weimar.de/volltexte/2005/666/pdf/Diss_Katja_Laudel.pdf erhältliche Publikation erläutert nicht nur detailliert den Wandel vom Giebelflurhaus zum Querflurhaus als ein Produkt der Durchsetzung der kapitalistischen Wirtschaftsweise im Oderbruch, sie liefert auch eine „Haussoziologie“ der groß- und mittelbäuerlichen Schicht im Bruch zwischen dem 18. und der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Frank Mangelsdorf (Hrsg.) (2011): Einst und Jetzt. Kirchen im Oderbruch. Culturcon Medien
Auf gut 200 Seiten berichtet das Buch über das Schicksal und die Geschichte der Kirchen im Oderbruch, es handelt von Sprengungen, Renovierungen und Wiederaufbauten, aber auch von Ruinen.

Lothar Meyer und Horst Regling (1996): Die Oderbruchbahn. Zur Geschichte einer Kleinbahn in der Mark Brandenburg. Transpress Verlag
Wissenswertes über eine längst demontierte Infrastruktur.

Wolfgang Michalka und Reinhard Schmook (Hrsg.) (2006): Schwierige Nachbarn? 300 Jahre deutsch-polnische Nachbarschaft. Groß Neuendorfer Grenzgespräche 2006. Vorträge und Diskussionen. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam
Der Sammelband thematisiert mit Blick auf die Region der mittleren Oder die deutsch-polnischen Beziehungen im 19. und 20. Jahrhundert und dokumentier eine Rundtischgespräch zu den Perspektiven dieser Beziehungen im 21. Jahrhundert.

Geburtsort Vevais. Biografien zusammengetragen von Inge Müller. Eigenverlag der Verfasserin, Vevais 2010. Hardcover A4, 104 S.
<<< Rezension zu „Geburtsort Vevais“

Carsten Liesenberg (2004): Die Kolonisation des Oderbruchs: Planung, Ablauf und Ergebnisse eines absolutistischen Besiedlungskonzeptes aus baulicher Sicht. Dissertation, Bauhausuniversität Weimar, 344 Seiten.
Ein Beitrag zur Baupolitik im Oderbruch.

Ohne Autor und Jahr: Die Oder als Kulturlandschaft. Über Geschichte und Alltag in der deutsch-polnischen Grenzregion. Szcecin.
Das zweisprachige Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung der Fachgruppe „Bau- und Bodendenkmalpflege / Museumswesen“ Polens und Brandenburgs bündelt Beiträge zur Geschichte, Landschaft, Kunst und Kultur, Siedlungswesen, Wirtschaft und Arbeit bis hin zum Alltag der Menschen der Grenzregion an der Oder.

Mirjam Pikula und Wolfgang Schirmer (2010): Das Oderbruch Kochbuch. Zwischen Kunst, Kultur und Kochtopf. Edition Limosa, Lüneburg.
„In diesem Buch mit seinen rund 170 Rezepten, wollen die Autoren Mirjam Pikula und Wolfgang Schirmer dazu beitragen, der Region auch kulinarisch ein Gesicht zu geben, Tradition zu wahren, den Begriff Heimat für sich neu zu definieren und trotzdem neue Wege zu gehen“, so sagt es der Begleittext zum Buch

Uwe Rosenberg und Silke Bärisch-Müller (2013): Quappendorf – eigensinnig, widerspenstig, liebenswert: große Geschichte(n) eines kleinen Dorfes im Oderbruch. Berkenbrück, Verlag Drei Wege, 160 Seiten
Eine illustre Geschichte des Ortes Quappendorf, die auch den Widerstand der Quappendorfer gegen die Obrigkeit schildert.

Hans-Jürgen Schmelzer (2013): Meines Vaters Felder. Biografie einer Landwirtsfamilie im Oderbruch. edition q im be.bra Verlag, Berlin, 352 Seiten
Erzählt wird die Geschichte einer Gutsbesitzerfamilie, die über drei Generationen hinweg in Schulzendorf im Oderbruch tätig war, bis ihr Besitz nach 1945 verloren ging. Gestützt auf Briefe, Tagebücher und Zeitungsmeldungen wird das Leben der Familie Schmelzer nachgezeichnet. Es entsteht zugleich das Porträt einer ganzen Region.

Reinhard Schmook und Horst Drewing (212): Führer zu den Kirche und Gemeindehäuser im Evangelischen Kirchenkreis Oderbruch. Kunersdorf, Findling Verlag, 382 Seiten
Die erläuternden Texte vom Leiter des Oderlandmuseums Reinhard Schmook und Bilder von Horst Drewing geben einen umfassenden Überblick der Kirchenbauten in der Region.

Reinhard Schmook (1997): Ich habe eine Provinz gewonnen. 250 Jahre Trockenlegung des Oderbruchs. Buchverlag Frankfurter Oder Editionen, Frankfurt/Oder
Der Band versammelt Auszüge historischer Texte zur Geschichte des Oderbruchs. Zu finden sind u.a. Texte von J.Ch. Bekmann über den Oderfluss von 1751, von H. Berghaus über die Beschaffenheit des Oderthales von 1856, natürlich Th. Fontanes Wanderungen im Bruch von 1879 bis hin zu einem Text von E. Breitkreuz aus dem Jahr 1911 über das Oderbruch im Wandel der Zeit. Diese Kompilation wird durch zahlreiche ganzseitige Fotografien von Horst Drewing, Winfried Mausolf und Reinhard Schmook auch zu einem Bildband über das Oderbruch.

Hannelore Scholz-Lübbering, Hildegard Lämmer: Wie die Oder rauscht / Jak szumi Odra. Allerlei Geschichten entlang der Oder und aus der Neumark. Leipziger Universitätsverlag 2012.
Das Buch stellt einen großen Fundus an Texten aus der Region zusammen – Sagen, Anekdoten, Gedichte, sogar kleine Novellen. Sie reichen bis weit in die Zeit vor der Trockenlegung des Oderbruchs zurück, enthalten aber auch viele Bezüge zur jüngeren Sozialgeschichte der Landschaft. Durch die Übersetzung aller Texte in die Polnische Sprache wird der gemeinsame Raum in einem Buch angesprochen. Die Geschichten sind nach Routen geordnet, die man innerhalb des Oderbuchs bzw. der Neumark unternehmen kann, das Buch ist allerdings auch als Lesebuch zum Blättern und Stöbern geeignet.

Mark Roy Seiler (1971): A descriptive study of the dialect spoken in Oderbruch: phonology and morphology. University of Wisconsin. Madison.
Dieser englischsprachige Band gibt eine Beschreibung der Alltagssprache des Oderbruchs, wie sie sich mit der Trockenlegung und Besiedlung durch Menschen aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands herausgebildet hat.

Veit Templin (2013): Der Malerlehrling Teil 1 – Eine ostdeutsche Geschichte. Aufland Verlag, Croustillier, 242 Seiten
Im ersten Teil seiner auf drei Bände angelegten Autobiografie schreibt der Autor nicht nur über seine eigene Kindheit und Jugend, sondern er entwirft auch ein faszinierendes Panorama der Landschafts- und Sozialgeschichte des Oderbruchs. Die Vielfalt des dörflichen Handwerks, das Oderbruchplatt, die Jugendcliquen und Nachbarschaften, die alltäglichen ostdeutschen Verwicklungen und immer wieder die Oder machen seine leidenschaftlichen, derben, dunklen und komischen Beschreibungen zu einem Erlebnis.

Veit Templin (2013): Der Malerlehrling Teil 2 – Eine ostdeutsche Geschichte. Aufland Verlag, Croustillier. 268 Seiten
Der zweite Band des „Malerlehrlings“ umfasst die Jahre nach dem Fortgang aus dem Elternhaus. Veit Templin beschreibt das Leben auf dem Philippsberg, die Arbeitswelten und die Schikanen der Staatssicherheit. Er erzählt vom Wandel der Freundschaften, von den Umwegen der Liebe und von Land und Leuten im Oderbruch.

Kunst

Anders, Kenneth und Schick, Stefan Schick (2014): Die Feuerwehr ist da. Eine Beschreibung in Szenen und Fotografien. Aufland Verlag, Oderaue
Nur wenige nehmen die vielfältigen Anforderungen wahr, denen die Menschen, die sich in den Freiwilligen Feuerwehren engagieren, gerecht werden müssen. Das Buch basiert auf Gesprächen mit Feuerwehrleuten im Oderbruch und auf den umliegenden Höhen über ihre Erfahrungen. Wir trafen sie in Altreetz, Alttrebbin, Bad Freienwalde, Falkenberg, Neuenhagen/Insel, Neulewin, Neuranft, Neutrebbin, Reichenow, Schiffmühle und Wriezen. Die Fotografien von Stefan Schick zeugen von der ungebrochenen Vitalität der hiesigen Feuerwehren und geben einen Eindruck von der Architektur der Feuerwachen und Gerätehäuser.

Eva Hoffmann-Anleith (2005): Frau von Friedland. Bad Freienwalde.
Durch den Förderkreis Barnim-Oderbruch e.V. besorgter Nachdruck des 1978 in der evangelischen Verlagsanstalt Berlin erschienenen Romans über die Frau von Friedland und ihre Gutswirtschaft in Kunersdorf.

Theodor Fontane (1997): Unterm Birnbaum. Vollständige, im Kommentar revidierte und mit einem Nachwort von Helmut Nürnberger versehene Ausgabe. Deutscher Taschenbuchverlag. München
Eine Erzählung Fontanes die zu Unrecht hinter den Wanderungen zurücksteht. Angesiedelt „in dem großen und reichen Oderbruchdorfe Tschechin“ wird die Geschichte des Gastwirts Abel Hradschek der vor dem Ruin steht und in den Verdacht gerät, den Geldeintreiber Szulski ermordet zu haben, dessen Kutsche in der Oder gefunden wurde.

Stefan Hessheimer (1994): Das Oderbruch. Architektur einer Landschaft. Edition Edison, Groß Neuendorf
Dieser Band mit 60 großformatigen Farbfotografien und einem Begleittext von Olga Romano präsentiert die prägenden Landschaftselemente des Oderbruch. Stefan Hessheimer produziert seit 2002 einen Jahreskalender mit Oderbruch-Landschaften.

Steffi Knop und Bernd Sefzik (1985): Oderbruch. Brockhaus-Verlag, Leipzig
Ein Fotobuch, das alle Facetten des Lebens im Oderbruch in den 80er Jahren dokumentiert. Die Fotografien von Bernd-H. Sefzik gehören zu den eindrucksvollsten Zeugnissen der jüngeren Geschichte des Oderbruchs. Den Aufnahmen vorangestellt ist ein Essay von Steffi Knop zum Oderbruch.

Thomas Michael Kumlehn (Hrsg.)(2007): Vom Lauf der Flüsse – O biegu rzek. Hubert Globisch 1914-2004 Malerei. Neisse Verlag, Dresden Im Mittelpunkt dieses Kataloges zur Ausstellung „Im Lauf der Flüsse“ steht der Werkzyklus des Potsdamer Malers Hubert Globisch zur Oderflut 1997, bestehend aus 27 Bildern. Fernsehbilder der Hochwasserkatastrophe aus Tschechien, Polen und Deutschland gaben den Impuls für die Arbeiten. Zu den Bildern gesellen sich lyrische und prosaische Texte verschiedener Autoren und auch ein Essay von Uwe Rada zu Globisch findet sich.

Landfrauenverein „Mittleres Oderbruch“ Groß Neuendorf (Hrsg.) (2004): Kunstzeichen – OderLandschaft – Visuelle Brücken. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam
Ausstellungskatalog zum gleichnamigen deutsch-polnischen Künstlersymposium in Groß Neuendorf. Die Arbeiten der fünf beteiligten Künstler sollen „Potenzen der Landschaft im Oderbruch ins Bewusstsein rücken“, wie die Kuratorin Heidrun Thoms schreibt.

Giesela Laudi (2000): Justina Tubbe: Der weite Weg einer Brandenburgerin vom Oderbruch nach Texas. Westkreuz-Verlag
Erzählt wird auf rund 250 Seiten die Geschichte einer Auswanderin, die im 19. Jahrhundert Oderberg in Richtung Amerika verlässt. Besonders im ersten Teil versucht die Autorin anhand von Dokumenten und Zitaten ein Bild des alltäglichen Lebens im Nieder-Oderbruch zu geben.

René Lori (2009): Dokumentieren ohne Unterlass: Ostdeutsche Film- und Lebensgeschichte in Winfried Junges Die Kinder von Golzow. Büchner-Verlag
Nicht nur ein Buch für Cineasten: René Lori beleuchtet anhand ihrer Filmauswahl, wie sich die gesellschaftlichen Veränderungsprozesse in den individuellen Biographien widerspiegeln und gibt Einblicke die kulturpolitischen und dokumentarfilmischen Entwicklungen.

Tobias Rausch (2012): Oder Bruch. Aufland-Verlag, Croustillier.
Der Text zum 2012 uraufgeführten Stück. Die Theaterproduktion ODER BRUCH basiert auf Befragungen von 100 Menschen in Polen und Deutschland, die das Oderhochwasser im Jahr 1997 erlebt haben: Politiker, Armeeangehörige, Deichläufer, Betroffene, Bürgermeister, Junge und Alte. Aus den Interviews hat Tobias Rausch einen Text generiert, der besser als jedes klassische Autorenwerk die Widersprüche einfängt, in denen Landschaften wie das Oderbruch heute stehen.

Werner Schmitz (2004): Schreiber und der Wolf. Ein Kriminalroman. Grafit-Verlag
Ein Wolf wird im Oderbruch erschossen. Ein Reporter will den Schuldigen ausfindig machen und lernt Land und Leute kennen, nicht nur Jäger.

Schüler, Gustav (1929): Singt ein Pfad sich in die Felder. Neue Lieder vom Herzen der Heimat. Gütersloh, Bertelsmann, 1929.
Der in Adlig Reetz 1868 geborene und 1938 in Bad Freienwalde gestorbene Lyriker und Dramatiker ist vor allem durch seine religiösen Gedichte bekannt geworden. Dieser Gedichtband enthält hingegen Werke, die sich stärker auf die Landschaft einlassen, in der er lebte.

Heidrun Thoms (Hrsg.) (1998): Natur – Kunstzeichen. Katalog. Druckhaus Galrev, Berlin
Ausstellungskatalog zum gleichnamigen Künstler-Symposium in Groß Neuendorf an der Oder 1997 mit Arbeiten von acht Bildhauerinnen und Bildhauern.

Thomas Worch (2009): Tod eines Malers. Westkreuz-Verlag, Berlin
Im Oderbruch angesiedelter Kriminalroman über den Tod eines vor der Wende aufsässigen und dann zum Landstreicher gewordenen Malers mit reichhaltigen Bezügen auf die Machtstrukturen im Oderbruch. Eine bitter-süße Liebeserklärung an das Oderbruch.

Wasserwirtschaft

Siegfried Bacher (1999): Kulturhistorische Landschaftselemente in Brandenburg. Entwässerungssysteme am Beispiel des Oderbruchs. Verlag für Wissenschaft und Forschung, Berlin.
Das Oderbruch als Kulturlandschaft ist Ergebnis der Anlage von Eindeichungen und Entwässerung. Diese Entwässerungsanlagen bestimmen nicht nur die Nutzbarkeit der Landschaft und ihre ökologischen Funktionen, sie prägen auch als kulturhistorische Landschaftselemente die Eigenart der Kulturlandschaft. Bacher typologisiert und beschreibt die vorhandenen Anlagen und entwickelt ein Konzept, wie die kulturhistorische Dimension des Entwässerungssystems in ein in die Zukunft reichendes wasserwirtschafliches Konzept integriert werden kann.

Landesumweltamt Brandenburg (Hrsg.) (2001): Grundlagen für die wasserwirtschaftliche Rahmen- und Bewirtschaftungsplanung im Oderbruch. Schriftenreihe des Landesumweltamtes Brandenburg (LUA) „Studien und Tagungsberichte“, Band 3, Potsdam
Der vom Landesumweltamt gemeinsam mit der Gesellschaft für wasserwirtschaftliche Planung WASY erarbeitete Band, verfolgt das Ziel die wissenschaftlich-technischen Grundlagen für eine Strategie der Wasserbewirtschaftung zu legen, die eine „Anhebung des örtlich abgesenkten Grundwasserstandes unter Sicherung vorhandener Nutzungen mit bestehenden Rechten“ anstrebt. Hier finden sich eine Klassifizierung der Gewässer des Oderbruch nach ihrer Funktion, Wasserbilanzen, umfangreiches Kartenmaterial zur Hydrologie, angedachte Staukonzepte und anders mehr.

Hans-Peter Trömel (2008): Reitwein am 22. März 1947 – Bruch des Oderdeichs. Eine Chronik der Hochwasserkatastrophe im Oderbruch von 60 Jahren. In: Heimatkundliche und regionalgeschichtliche Schriften der Alber Heyde Stiftung in Bad Freienwalde, Heft 1. Findling Verlag, Bliesdorf.
Die überarbeitete Fassung einer Gedenkschrift an den letzten Deichbruch im Oderbruch aus dem Jahr 1997 gibt eine detaillierte, mit einigen Bildern illustrierte Darstellung der Ereignisse im Winter 1946/47 am Deich bei Reitwein. Eine kurze Einführung in die Deichgeschichte des Oderbruchs und ein knapper Ausblick runden das kleine, 60 Seiten umfassende Buch ab.

Heimatwissen

Arbeitsgemeinschaft Freiraum (Hrsg.)(2016): Vegetationskundliche „Bastelarbeiten“ von Reisen an der Oder in den Fläming, entlang von Wegrändern und ins Armerion. Redaktion: Anne Blaß, Bernd Gehlken, Bernd Sauerwein. Notizbuch 87 der Kasseler Schule. Kassel

David Blackbourn (2008): Die Eroberung der Natur. Eine Geschichte der deutschen Landschaft. Pantheon Verlag, München.
Der englische Umwelthistoriker Blackbourne erzählt die Geschichte des modernen Deutschland mit Blick auf einschneidende Natureroberungen, die exemplarisch für den Geist des Umgangs mit Natur und Landschaft in der aufstrebenden Wirtschaftsnation stehen. Dem Oderbruch widmet er eine eigenständige Fallstudie und stellt sie an den Beginn seiner Untersuchung.

Walter Christiani (1855): Das Oderbruch. Historische Skizze. Verlag C. Roeder, Wriezen an der Oder
Christiani versucht 100 Jahre nach dem Beginn der Trockenlegung des Bruchs eine Bilanz der Landschaftsveränderungen zu ziehen. Im Anhang finden sich sowohl eine Abschrift des Textes von von Schmettau, van Haerlem und L. Euler aus dem Jahr 1747 „Actum bey Bereisung der Oder und derer von Zellin bis Gabow und Glietzen daran belegenen Brücher“, eine „Summarisache Wiederholung aller Ausgaben bei der Urbarmachung des Oderbruchs“, ein Text über die landwirtschaftlichen Verhältnisse und ein Liedtext von Deichhauptmann Carl Heuer (1785 – 1854) anlässlich des Stiftungsfestes des Verein der Oderbrücher am 31. Mai 1842.

Bernd Herrmann (1997): „Nun blüht es von End´ zu End´ all überall“ Die Eindeichung des Nieder-Oderbruches 1747 – 1753. Umweltgeschichtliche Materialien zum Wandel eines Naturraums. Cottbuser Studien zur Geschichte von Technik, Arbeit und Umwelt herausgegeben von Günter Bayerl. Band 4. Waxmann-Verlag, Münster/New York/München/Berlin
Eine quellenreiche Studie zur Landschaftsveränderung im Zuge der Verlegung des Oderbettes und der Eindeichung des Niederoderbruches. Es wird auf die Landnutzung vor 1747, die Eindeichungen samt der leitenden politischen Motive und Leitbilder, die umweltgeschichtlichen Folgen sowie auf die Kosten eingegangen. Ein ausführliches Quellen- und Literaturverzeichnis gibt Hinweise auf weiterführende Lektüren.

René John (2008): Die Modernität der Gemeinschaft. Soziologische Beobachtungen zur Oderflut 1997. Transcript Verlag, Bielefeld.
Der Soziologe John untersucht am Beispiel der Oderflut die Tragfähigkeit und Bedeutung des Konzeptes „Gemeinschaft“ in heutiger Zeit und stuft mit Blick auf die Erfahrungen von 1997 die Gemeinschaft als eine Voraussetzung ein, sich in modernen Gesellschaften überhaupt als Individuum beschreiben zu können. Es finden sich in dem Band eine Reihe von Geschichten aus dem Oderbruch.

Martina Kaup (1996): Die Urbarmachung des Oderbruchs. Umwelthistorische Annäherung an ein bekanntes Thema. In: Günter Bayerl, Norman Fuchsloch, Torsten Meyer (Hrsg.): Umweltgeschichte. Methoden, Themen, Potentiale. Cottbuser Studien zur Geschichte von Technik, Arbeit und Umwelt. Band 1, Seite 111-135
Der Beitrag beschreibt die bäuerlichen Widerstandsformen der alteingesessenen Bewohner des Oderbruchs gegen die Arbeiten zur Trockenlegung, die von Bittbriefen über Prügellein mit den Arbeitern bis zu Deichzerstörungen reichten, und die Krise der Fischer. Außerdem schildert sie Mängel in der Ausführung des Baues des Oderkanals, so sei es aufgrund fehlerhafter Gefälleberechnungen statt zu einer Vertiefung des Oderbettes zu einer Aufhöhung gekommen und so zu einem stellenweise 240 Meter statt 18,5 Meter breiten Flussbett.

Anne Kulozik et. al. (2015): Heim(at)arbeit. Ein landschaftliches Bildungsprojekt über Arbeitsformen in der Heimat, nicht nur für das Fach Wirtschaft-Arbeit-Technik. Herausgegeben von der Akademie für Landschaftskommunikation e.V., Auflandverlag, Croustillier
Heim(at)arbeit ist ein landschaftspolitisches Bildungsprojekt über das Leben und Wirtschaften im ländlichen Raum. Mit dem reich illustrierten Handbuch Heim(at)arbeit wurde ein Bildungsmodul für Lehrer für das Fach Wirtschaft-Arbeit-Technik entwickelt, dass achten und neunten Klassen vermittelt, wie vielfältig die wirtschaftliche Wirklichkeit im Oderbruch aussieht. Gemeinsam mit dem zugehöhrigen Arbeitsheft ermöglicht es Schülern darüber nachzudenken, was es heißt, im ländlichen Raum zu leben, zu arbeiten, sich zu versorgen und zu engagieren. Dazu gehören Themen wie die Arbeitsteilung und das Überleben zwischen Subsistenz und globaler Wirtschaft. Das Handbuch ist methodisch so aufgebaut, dass Heim(at)arbeit für jede Region Deutschlands angepasst werden kann.

Peter Fritz Mengel (Hrsg.) (1930/2003): Das Oderbruch. 2 Bände. Reprint-Ausgabe. Viademica Verlag, Berlin
Nach wie vor das Standartwerk zum Oderbuch. Unter Mitwirkung zahlreicher Autoren gibt der Deichhauptmann Peter Fritz Mengel (1884 – 1967) im 1. Band einen detaillierten Einblick in Geologie, Land und Klima und die Geschichte des Oderbruchs. Der 2. Band geht näher auf Pflanzen- und Tierwelt, Volkskunde, Landwirtschaft und Deichverwaltung ein. In beiden Bänden finden sich auch einige Gedichte zum Oderbruch. Der 2. Band enthält ein ausführliches Orts-, Sach- und Namensregister.

Friedrich Wilhelm Noeldechen (1800): Oekonomische und staatswirthschaftliche Briefe über das Niederoderbruch und den Abbau oder die Vertheilung der königlichen Aemter und Vorwerke im hohen Oderbruche, nebst einer Situationskarte des Oderbruches. Berlin. Nicolai
Das Buch wurde geschrieben, um den in die Kritik geratenen Plan zur Aufteilung der in königlichem Besitz befindlichen Domänen und Ämter in vererbungsfähigen privaten Besitz als ökonomisch nützlich und wohltätig zu verteidigen. Die Briefe geben einen tiefen Einblick in die sozioökonomische Struktur des Oderbruchs wenige Jahrzehnte nach der Eindeichung des Niederoderbruchs.

Andreas Röhring (2008): Pfadabhängigkeiten und Handlungsspielräume in der Kulturlandschaftsentwicklung des Oderbruchs. In: Dietrich Fürst et.al. (Hrsg.): Kulturlandschaft als Handlungsraum. Institutionen und Governance im Umgang mit dem regionalen Gemeinschaftsgut Kulturlandschaft. Verlag Dorothea Rohn, Dortmund. Seite 115-134. Der Beitrag beschreibt materialreich die Restriktionen und Spielräume für die Entwicklung des Oderbruchs als eigenständiger Kulturlandschaft, die sich aus den geschichtliche gewachsenen Wechselwirkungen der physischen und infrastrukturellen Bedingungen des Flusspolders und den Institutionensystemen der Wasserwirtschaft und der Landwirtschaft ergeben.

Eigene Projekte

Kenneth Anders, Lars Fischer, Patrick Thur und Almut Undisz (2007): Oderbruchfiktionen. Vier Szenarien für das Oderbruch. Herausgegeben vom Verein Forum Oderbruch e.V. Altwustrow, Auflage 500
Wohin sich das Oderbruch entwickeln wird, was aus dieser Landschaft in den nächsten Jahrzehnten wird, das ist offen. Es hängt sehr Vieles vom Handeln der Oderbrücher ab, in welche Zukunft die Reise geht. Um der Entwicklung eine gezielte Richtung zu geben, sind Auseinandersetzungen über das Gestaltungspotential der Landschaft unerlässlich. Die in der Broschüre entworfenen vier unterschiedlichen Entwicklungsmöglichkeiten für das Oderbruch (Intensivierung, Extensivierung, Kulturlandschaft und Katastrophe), sind ein Versuch, diese öffentliche Debatte anzuregen.

Büro für Landschaftskommunikation (2010): Wasserstandanzeiger – eine Wasserzeitung für das Oderbruch. Auflage 2000 Exemplare, ohne Verlag, Kienitz
Diese Zeitung wurde als ein Ergebnis der zweiten Sommerschule im Rahmen des Oderbruchpavillons vom 12.09.-17.09.2010 herausgegeben und versammelt eine ganze Reihe von Beiträgen zum Thema Wasser im Oderbruch, die im Gespräch mit verschiedenen Akteuren in der Landschaft entstanden sind.

Büro für Landschaftskommunikation (2007): Zwischen Flut und Vorflut – Wasser und Leben im Oderbruch. Eine Fahrradroute. Auflage 1000 Exemplare. Bad Freienwalde, ohne Verlag
In Zusammenarbeit mit Hydrologen, Historikern, Wasserwirtschaftlern und engagierten Einwohnern wurden jene „Wasserorte“ diskutiert und ausgewählt, die auf dieser Karte beschrieben und zu einer Fahrradtour verknüpft wurden. Alle diese „Wasserorte“ zeichnet eine Informationsdichte aus, in der das komplexe Wasserregime im Oderbruch ebenso wahrnehmbar wird wie die Vielfalt der wassergebundenen Landnutzungen von der Landwirtschaft über den Tourismus bis zur Fischerei und historische Schichten im Umgang mit dem Wasser.

Anne Kulozik und Kenneth Anders (2011): Wie ich die Nixe entdeckte und mit dem Deich nach oben rannte. Eine kleine Landschaftskunde für das Oderbruch. RegioSKOP Band 1., Aufland Verlag, Croustillier.
Das wohl erste Kinderbuch zum Oderbruch erzählt von Paul, der im Oderbruch wohnt und ein Zauberpuzzle zum Geburtstag geschenkt bekommt. Paul führt den Leser immer tiefer in die Landschaft des Oderbruchs ein. Das nicht nur für Kinder lehrreiche Buch ist Teil eines landschaftspolitischen Bildungsprogramms für das Oderbruch, an dem die Akademie für Landschaftskommunikation arbeitet.

Kenneth Anders, Anne Kulozik, Lars Fischer und Almut Undisz (2012): Landschaftliche Bildung. Studien und Materialien für landschaftskundlichen und landschaftspolitischen Unterricht am Beispiel des Oderbruchs.
Herausgegeben von der Akademie für Landschaftskommunikation, Aufland Verlag Croustillier, 168 S.

Kenneth Anders, Lars Fischer, Almut Undisz, Anne Kulozik et.al. (2013) Das Oderbruch sind alle, die es gestalten. Beiträge zu Stärkung eines Handlungsraums. Herausgegeben von der Akademie für Landschaftskommunikation, Aufland Verlag Croustillier, 84 S.

Blicke ins Bruch

Hans Bentzien (1997): Damm und Deich – Fruchtbar und reich. Westkreutz-Verlag, Bonn und Berlin.
Der kleine Band versammelt anlässlich des 250. Jahrestages der Trockenlegung des Oderbruch Miniaturen, die der Rundfunkjournalist Hans Bentzien für Antenne Brandenburg verfasst hat. Der Bogen wir von der Vorgeschichte der Landschaft über den zweiten Weltkrieg bis in die jüngste Gegenwart gespannt.

Alfred Christoph und Rolf Münchmeyer (2004): Radeln beiderseits Oder und Neiße. Tourenvorschläge. Selbstverlag, Potsdam
Die beiden Autoren laden ein, der einen oder anderen ihrer Touren zu folgen. In unserem Zusammenhang interessant sind die von den Ausgangspunkten Bad Freienwalde und Küstrin-Kietz vorgeschlagenen Routen, da die Seniorenradler, wie sie sich nennen, sowohl die deutsche als auch die polnische Seite im Blick haben. Anfahrt, Länge, Schwierigkeiten und Rückfahrt werden benannt, die wesentlichen Stationen sind knapp kommentiert – ob die gastronomischen Hinweise noch Gültigkeit haben ist offen.

Theodor Fontane (1998): Das Oderland. Wanderungen durch die Mark Brandenburg Band II. Große Brandenburger Ausgabe hrsg. von G. Erler und R. Mingau, Aufbau Verlag, Berlin
Das Oderbruch und seine Umgebungen nennt Fontane seine literarischen Reisebericht ins Oderland, die von Frankfurt an der Oder bis hinauf nach Schwedt führen. Fontane verbindet detailreiches historisches Wissen über Personen und Orte mit eher spärlichen Schilderung der damaligen alltäglichen Lebensverhältnisse im Bruch. Als literarischer Reiseführer ein Standartwerk über das Oderbruch.

Heinz Glade (1977): Zwischen Rebhängen und Haff. Reiseskizzen aus dem Odergebiet. Brockhaus Verlag, Leipzig
Diese reichlich bebilderte Reisereportage begibt sich mit Fontane im Kopf ins Oderbruch und schildert die erfolgreiche sozialistische Entwicklung des Bruchs zum Gemüsegarten der Republik. Da sich der Autor auf zahlreiche Quellen aus Zeitungen und auf Filmdokumente bezieht, finden sich hier einige interessante zeitgeschichtlicher Informationen.

Carmen Winter (2011): Das Oderbruch – Liebe auf den zweiten Blick. Ein kulturhistorischer und touristischer Reiseführer. Findling, Buch- und Zeitschriftenverlag, Kunersdorf.
Ein handlicher, reich bebilderter Band der sich von Lebus ausgehend dem Oderbruch bis zur Neuenhagener Insel in vier Kapiteln nähert und dabei nicht nur auf bedeutsame Orte, sondern auch interessante Persönlichkeiten eingeht. Eine knappe Einführung in die Entstehungsgeschichte des Oderbruchs sowie ein kleiner Serviceteil zu Übernachtungen, Festen und Feieren etc. am Ende der einzelnen Kapitel runden den Führer ab.

Thomas Worch (2008): Oderbruch. Natur und Kultur im östlichen Brandenburg. Trescher-Verlag, Berlin
Ein in zweiter Auflage erschienener, reich bebilderter Reiseführer mit Routenvorschlägen durch das Oderbruch, der auch in die Nachbarregionen schaut. Worch, der seit 2001 im Oderbruch lebt, unterteilt die Landschaft in das südliche, mittlere, obere und nördliche Bruch.

Uwe Rada (2009): Die Oder. Lebenslauf eines Flusses. Siedler-Verlag, München
In dieser bildreichen Monografie entwirft Rada eine lehrreiche Kulturgeschichte der Oder. Er unternimmt den Versuch, die von der Oder durchflossenen Raum als eine zusammenhängende mitteleuropäische Region vorzustellen. Der Journalist Uwe Rada verfolgt seit Langem das Leben beiderseits der deutsch-polnischen Grenze.

Landschaftspflege

Antje Jakupi (2007): Zur Rekonstruktion historischer Biodiversität aus archivalischen Quellen: Das Beispiel des Oderbruchs (Brandenburg) im 18. Jahrhundert. Dissertation, Göttingen
Die Arbeit gibt über zwei Fallstudien weitreichende Einblicke in der Artenvielfalt des Oderbruchs. Sie geht insbesondere auf die Fischartengesellschaften und auf die Grünlandgesellschaften ein und wertet für ihre Rekonstruktion der historischen Verhältnisse umfangreiches Quellenmaterial aus. Da die Autorin auch Vergleiche zur aktuellen Situation bzw. dem Vorkommen einzelner Pflanzengesellschaften vornimmt, entsteht ein plastischer Eindruck in die Flora und Fauna des Oderbruchs.

Markus Schorling (2005): Ökologische und phytomedizinische Untersuchungen zum Anbau von Bt-Mais im Maiszünsler-Befallsgebiet Oderbruch. Dissertation, Universität Potsdam, 143 Seiten
Der Maisanbau, als Silo- und Körnermais, spielt im Oderbruch eine gewichtige Rolle. Die Wirtschaftlichkeit wird zunehmend durch den wichtigsten Mais-Schädling, dem Maiszünsler, beeinträchtigt. Die Arbeit untersucht die ökologischen Auswirkungen des Maisanbaus.